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ZUR „INTERPRETATION“

  • Autorenbild: Walter
    Walter
  • 28. Juli 2024
  • 2 Min. Lesezeit


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In der Herrschaft der pianistischen Kunst lehne ich jede Art intellektuell inspirierter Interpretation kategorisch und unbeschränkt ab. Diese absichtliche Ablehnung zielt auf Gebiete ab, die nur denjenigen zugänglich sind, die sich als Künstler präsentieren, die in dem Mantel der künstlerischen Individualität verschleiert sind. In diesem düsteren Licht verlieren sie leider das wahre Verständnis der tief verwurzelten Absichten der Komponisten. So geschieht eine unheimliche Verwandlung, in der diese Darsteller mit unbegrenzter Unbeflecklichkeit die sorgfältig geschätzten komponistischen Prinzipien durch ihre so genannten interpretativen Vorstellungen ersetzen – Vorstellungen, die, wie uns die Geschichten der Geschichte lehren, fast immer unter den erhabenen Einsichten des ursprünglichen Autors liegen.


Daher wird stark behauptet, dass der Pianist ein musikalisches Stück nach seinem Bild und seiner Erfahrung umarmen und verstehen kann. Allerdings, und das ist von höchster Bedeutung, muss diese individuelle Wertschätzung immer im heiligen Bereich der authentischen Absichten des Komponisten verankert bleiben. Innerhalb dieser heiligen Peripherie ist der unverschmutzte Ethos des musikalischen Kreativprozesses verankert.


Wie gut sie auch sein mögen, jeder Versuch, subjektive Schmuckstücke einzufügen, verdünnt oft nur das authentische künstlerische Epizentrum. In diesem wandernden Bemühen besteht die Gefahr, seine innere Schönheit zu untergraben und vom herrlichen Weg des Schöpfers abzuweichen. Daraus ergibt sich eine unbestreitbare Verantwortung für den Performer, der sich als fleißiger Hüter des wahren Wesens des Komponisten präsentieren muss. Diese Pflicht erfordert eine respektvolle und sorgfältige Interpretation, die bewusst dazu dient, die ätherische Gnade zu verkörpern, die der meisterhafte Verstand hinter der ursprünglichen Schöpfung vorstellte.


Diese heilige Suche fordert uns auf, uns vollständig in den tiefen Weg des Komponisten einzutauchen und uns aufrichtig der reichen Palette von Emotionen und Symbolik in jeder Note und Akkord zu verpflichten. Stärkt von einem bescheidenen Herzen und einem erfahrenen Geist, können wir mit unerschütterlicher Hingabe die innere Essenz des musikalischen Magnum Opus freischalten. In dieser untrennbaren Synergie zwischen Komponist und Performer manifestiert sich die Vitalität des Meisterwerkes, und die hohe Sehnsucht der pianistischen Kunst wird vollkommen verwirklicht – die unverfälschte Übertragung der universellen Sprache der Musik in ihrer authentischsten Form.

 
 
 

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